Und wieder ein paar Monate vergangen…
Ich warte gerade darauf, gleich zur Uni loszugehen. Hier streiken heute mal wieder Tram und Bus. Frankreich – das Land der Streiks!
Also, was könnte ich schreiben? Das letzte Unijahr war extrem anstrengend. Klausuren, Magisterarbeit, Projekte, Praktikum im Sommer. Aber ich habe es geschafft und ganz gut bestanden. Jetzt hoffe ich, dass ich auch das zweite Masterjahr bestehen werde! Danach heißt es Job suchen. Bis jetzt ist auch das zweite Jahr ziemlich anstrengend. Das Studium ist hier wirklich anders als BWL auf Diplom in Hamburg. Wir haben jede Woche um die 24 Stunden Vorlesungen, Anwesenheitspflicht. Wir haben so viele verschiedene Vorlesungen, dass man manchmal den Überblick verliert, welche zusammengehören. Wir haben immer mal wieder eine Klausur zu schreiben, verschiedene Projekte, eine Magisterarbeit und ein 5-6monatiges Praktikum am Ende des Studiums. Es hat, denke ich, Vorteile ebenso wie Nachteile.
Anderes… Seit Juni bin ich in meiner neuen Wohnung. Im gleichen Stadtteil, aber tausend Mal besser als dort, wo ich vorher war! Obwohl ich, als Papa im Oktober ein paar Tage zu Besuch in Bordeaux war, einen oder mehrere neue Mitbewohner kennenlernen durfte – eine Maus oder vielleicht sogar mehrere. Angeblich kommt eine Maus ja nicht allein. Ich habe versucht, sie loszuwerden, habe einen Apparat aufgestellt, der für die Mäuse laut hörbare Geräusche macht. Für einige Zeit hatte ich meine Ruhe, aber in den letzten Tagen hatte ich mal wieder Besuch 🙁
Außer dem Mäusebesuch war Papas Besuch in Bordeaux aber erfreulicher. Wir hatten Glück mit dem Wetter, strahlender Sonnenschein und noch recht warm. Wir waren in der Stadt, sind Riesenrad gefahren und hatten einen tollen Blick über die Stadt, haben im Restaurant gegessen. Einen Nachmittag haben wir eine Weintour ins Médoc gemacht. Da hatten wir noch mal Glück – es war gerade Weinlese. Strahlender Sonnenschein, wunderschöne Châteaux, kleine Weinverköstigungen, Wagen, die mit den Trauben ankamen und Winzer, die „Trauben gelesen haben“. Am Abend habe ich Papa ein tolles Restaurant gezeigt – „Port de la lune“ (~ Hafen zum Mond / Mondhafen). Dort hat er zum ersten Mal Austern probiert. Abgeschreckt hat ihn das offensichtlich nicht, denn am nächsten Tag in Arcachon mit Ayanle hat er gleich noch einmal welche bestellt. In Arcachon haben wir außerdem eine kleine Bootstour im Bassin d’Arcachon gemacht (Arcachon liegt an einem Becken, das vom Atlantik „gefüllt“ wird). Dort wurde uns von der Austernzucht erzählt und von der Geschichte Arcachons. Vom Boot aus konnte man selbst die Dune de Pyla sehen, die größte Wanderdüne Europas. Um es kurz zu machen, der Besuch hat mir sehr gefallen! Aber wie schon so oft gesagt, ich freue mich immer über Besuch!!
Ansonsten könnte ich noch schreiben von meinen zwei Besuchen in Deutschland (Ende Mai und Anfang September).
Ein paar Tage später: Also wie gesagt, Ende Mai und Anfang September war ich für jeweils etwa eine Woche in Hamburg und Berlin. Wie immer schön, in Hamburg zu sein, alle zu sehen. Aber zugleich auch wie immer etwas stressig, da ich ja immer gerne alle sehen möchte und dazu dann manchmal noch etwas an mir „gezerrt“ wird. So ist das wohl, wenn man in einem anderen Land lebt.
Hier in Bordeaux werden langsam die Straßen mit Weihnachtsdekorationen geschmückt, Tannenbäume, Girlanden… Bordeaux ist ja so schön eine schöne Stadt, aber mit der Weihnachtsdeko ist sie immer noch schöner. Und über die Weihnachtsferien kommt Olga nach Bordeaux. Das zweite Weihnachten ohne Familie. Mal schauen, wie wir das gestalten werden.
Na gut, dann bis zum nächsten Mal! Vielleicht dauert es diesmal ja nicht ganz so lange bis zum nächsten Artikel…
Und noch ein paar Tage später: Nur kurz … morgen streiken Tram und Bus in Bordeaux schon wieder. Da heißt es wohl, zu Fuß zur Uni, wir haben nämlich ein Seminar mit einem „hohen Tier“ von Xerox.